
CHINESISCHE DIÄTETIK
Schon in den Ursprüngen der TCM kam den Diätärzten die weitaus größte Bedeutung zu. Ihre Aufgabe lag insbesondere in der Vorbeugung von Erkrankungen der ihnen anvertrauten Personen, neben dem therapeutischen Einsatz der Ernährung bei akuten und chronischen Erkrankungen.
Ferner zeigt ein Zitat des berühmten Arztes Sun Si Miao, welch großen Stellenwert die Ernährungstherapie auch später in der Tang-Dynastie(618-907n.Ch.) hatte:
„Wenn man eine Krankheit behandelt, sollte zuerst eine Ernährungstherapie erfolgen.
Erst wenn diese nicht hilft, muss man es mit Drogen versuchen.“
Wie bei den Kräutern, werden die Nahrungsmittel nach Qualitäten wie Wirkrichtung, Geschmack, Organbezug und Temperaturverhalten unterteilt.
Wo liegt der Unterschied?
Die chinesische Diätetik wird nicht nur zur Therapie von bereits bestehenden Erkrankungen eingesetzt, sondern auch zur
Gesunderhaltung.
Die westliche Ernährungstherapie, die auf der Analyse der in den einzelnen Nahrungsmitteln enthaltenen Nährstoffe basiert und
beschränkt sich im Wesentlichen auf die Darstellung quantitativer Zusammenhänge.
Die chinesische Diätetik arbeitet mit qualitativen Wirkungen von Nahrungsmitteln und ihren regulativen und funktionellen Aspekten.
Beide Ansätze können einander ergänzen!
Nahrungsmittel werden nach ihren Eigenschaften eingeteilt:
Temperatur
-
Kaltes und Kühles
Zitrus- und Südfrüchte, rohe Tomaten, Gurken, grüner Tee, rohes Obst (Äpfel, Birnen, Weintrauben, Beeren) und Salate, die meisten rohen Gemüsesorten (außer Karotten und Fenchel), viele Milchprodukte, sowie Pfefferminztee haben eine kalte Wirkung
auf den Organismus.
-
Warmes und Heißes
Rindfleisch, Huhn, Karotten, Fenchel, Hafer, Gewürze wie Oregano, Majoran, Basilikum und frischer Ingwer gehören z.B. zu den warmen Nahrungsmitteln. Warme Nahrungsmittel bauen Qi und Blut auf und sollten vorwiegend im Herbst und
Winter genossen werden.
-
Neutrales
Neutrale Nahrungsmittel bauen Chi auf und harmonisieren die Energien im Körper, indem sie die Mitte stärken
Geschmacksrichtung
-
sauer
Sauer bewahrt die Säfte, zieht zusammen, leitet nach innen und unten, und beeinflusst die Energie der Leber. (Element Holz)
-
bitter
Bitter leitet nach unten, wandelt Feuchtigkeit um, trocknet aus, regt die Transformation an und beeinflusst die Energie des Herzens. (Element Feuer)
-
süß
Süß verteilt das Chi in alle Richtungen, nährt und befeuchtet, entspannt, baut Chi auf und beeinflusst die Energie der Milz.
Mit süß sind nicht Süßigkeiten gemeint, sondern hauptsächlich das Süß von z.B. Mais, Kartoffeln, Honig usw. (Element Erde)
-
scharf
Scharf leitet nach oben und außen, löst Stagnationen von Chi und Blut, wirkt zerstreuend bei Kälte und beeinflusst die Energie
der Lunge. (Element Metall)
-
salzig
Salzig weicht Blockaden auf, leitet nach innen und unten, stützt die Essenz und beeinflusst die Energie der Niere.
(Element Wasser)
Wirkrichtung
Die chinesische Diätetik beachtet die spezielle Wirkrichtung des Nahrungsmittels. Das heißt, dass ein Nahrungsmittel, je nachdem
ob es steigt, schwebt, absinkt und oder fällt sollen, unmittelbar die Funktion der Organen im Körper beeinflussen kann.
Es kann dem Darm beim Abführen helfen, die Einatmung erleichtern, ein Füllegefühl im Kopf absenken, kalte Füße
erwärmen u.ä.die chinesische Diätetik eine Wirkrichtung des Nahrungsmittels. Das heißt, dass ein Nahrungsmittel, je nachdem
ob es steigt, schwebt, absinkt und oder fällt sollen, unmittelbar die Funktion der Organen im Körper beeinflussen kann. Es kann
dem Darm beim Abführen helfen, die Einatmung erleichtern, ein Füllegefühl im Kopf absenken, kalte Füße erwärmen u.ä. –
aufsteigend, schwebend, absteigend, fallend.